SEITE noch in ARBEIT ...

 

... das gleich Straßenbild wie unten, nur 120 Jahre früher ...

 

Kronprinz RUDOLF  - Ausstellung in Schloss museumORTH

 

... Zeichnungen von Kronprinz Rudolf ...

 

Der nächste Kurs Bandworkshop findet am Mi. 27. Juli, 18 Uhr statt!

 

 Informationen finden Sie unter:   ... sommerakademie-probstdorf.at  HIER   ......

 

... jedes Jahr, am Donnerstag nach Ostern, gibt sich die Bundesschule, das Francisco Josephinum Wieselburg,

in Orth/ Uferhaus  ein STELL-DICH-EIN, und zahlreiche Prominente  sind gekommen, die Jugend

Zehetbauer - Haller, Herbert Pesl, Gerhard Sulzmann und Hermann Raidl ...

...   die Sommerakademie mit Hopf und Vogler übt noch ....

 

 

Der heutige Fußballplatz war einst der Krautgarten. Kraut wurde gehobel

und eingelegt. Es war das Gemüse mit dem man über dem Winter gekom-

men ist.

Dieser Krautgarten war rundum eingeplankt, zum Schutz gegen

Weidevieh.  1959 entstand hier der Fußballplatz.  Foto um 1960

 

SCHENKUNGSURKUNDE

Dorf, Pfarre und Kirche sind untrennbar miteinander verbunden. Im Jahre 1021, mit der Landschenkung Kaiser Heinrichs ll.  an das Kloster Weihenstephan begannen die Klosterbrüder mit dem Aufbau der Pfarre und der Kirche.  In den Straßennamen findet man höchste kirchliche Würdenträger.  Heuer, 2021 feiert Probstdorf seine erste urkundliche Erwähnung mit dem Namen Sachsengang.  Im 11. Jh. war unser Landstrich noch ein Inselteil der unregulierten Donau.(Der Name Sachsengang bedeutet Sachsen = die Deutschen, Gang = ein Wasserlauf/Arm.) 

 

Foto: Schenkungsurkunde.

Zur Übersetzung der Schenkungsurkunde

Probstdorf wächst zuerst langsam,

                  und ab 1974 unüberschaubar schnell.

 

1021  besteht schon

      eine  kleine 

     Ansiedlung

 

1796  ---  52 Häuser

1822  ---  56 Häuser

1920  ---  78 Häuser

1950  ---  98 Häuser

 

1972  ---  125 Häuser

 

  49 Jahre später ...

 

2021  ---   300 Häuser

 

 

Foto: Schenkungsurkunde.

Übersetzung der Schenkungsurkunde



... zu den letzten Sitzungsprotokollen  -  auf Ortsauss. Seite. 2  ... hier ...

Die Geschichte unseres Ortes Probstdorf

 1021 - 1900

                         1900 - 1972

                                               1972 - 2022

 

 1021 - 1900

                         1900 - 1972

                                               1972 - 2022

 

 

Die Geschichte unseres Ortes Probstdorf von  1972 - 2022  lll.

 

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  1021 - 1900   NR. 1

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  1900 - 1972  NR. 2

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  1972 - 2022  NR. 3

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  1972 - 2022  NR. 3

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  2022 - 2030 NR. 4

 

 

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  1021 - 1900   NR. 1

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  1900 - 1972  NR. 2

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  1972 - 2022  NR. 3

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  1972 - 2022  NR. 3

Probstdorf - Geschichte - Chronik  von  2022 - 2030 NR. 4

 

 

Fläche: 13,55 Quadratkilometer
Einwohner: ca. 1000 (Stand 2017)
Seehöhe: 153m


Die Geschichte unseres Ortes Probstdorf

Schon der Name dieser Siedlung im Südlichen Marchfeld deutet darauf hin, dass ihre einstige Bedeutung kirchenpolitischen Ursprung hatte. Von der Benediktinerabtei Weihenstephan (etwa 30 km nördlich von

 München) 1021 gegründet, und als Mutterpfarre für elf weitere Pfarren in Marchfeld bedeutsam.

 

Die Kirche St. Stephan ist das älteste sakrale Bauwerk im südlichen Marchfeld. Durch Jahrhunderte hindurch wirkten hier hohe Pfarrherren, sowie Gefolgsleute der Habsburger, mit maßgeblichen Einfluss auf die österreichische Innenpolitik .  1021 Probstdorf vom Kloster Weihenstephan in Bayern gegründet.

 

(Aus dem Sterbebuch der Pfarre Probstdorf 1899-1938)  Das Kreuz steht für Gregor Eder geboren 22. April 1859

und starb auf der Straße von Probstdorf nach Schönau am 23. Dezember 1901. Gregor Eder war 42 Jahre alt

und wurde am Friedhof in Probstdorf begraben.

... mehr übers Ederkreuz unter WISSENSWERTES PROBSTDORF / Bildstöcke  HIER...

 

NEUE MIT-RADLER,   für unserer  Radlergruppe :   ...... da wir inzwischen eine  zusammengewachsene - ,

übergroße Radlergruppe sind,  und dahin gehend, sehr viele Anfragen,  von vielen netten Leuten bekommen haben, müssen wir  " DIESE ",  leider auf die Wartebank setzen.

 

Der Wunsch der Gruppe ist,  " nicht zu groß zu werden " ,  ... im Moment eine Herzensangelegenheit.

Diese Radgruppe ist ein Privatinitiative, wir bitten euch um Verständnis.

 

Kontakt :  Alfed Schrefl, Kern Franz  Probstdorf

 

 


... eine Blumenwiese vor dem Friedhof in Probstdorf, dank "NATUR im GARTEN"

 

 Seit 2021 ist Probstdorf bei der Aktion des Landes Niederösterreich und

der Stadtgemeinde Gr-Enzersdorf  "NATUR im GARTEN"

mit dabei. Auf großen Grünflächen werden zum Teil Blumenwiesen entstehen.

 

... leider waren unsere SEITEN PROBSTDORF, vom Anbieter 

JIMDO, nicht zu ÖFFEN , und daher nicht zu AKTUALLISIEREN,

wir bitten sie um Verständnis ...

ACHTUNG .....

... wegen A1 - Netzausfall

konnte unsere SEITE - PROBSTDORF in

den vergangenen Stunden nicht

aktualisiert werden !!!!!  ...

 

1021   Die Geschichte "Probstdorf" beginnt mit der Schenkungsurkunde

          "Sachsengang" am 14. November 1021.

           Sachsengang ist eine große Donauinsel.

           Doch voher gab es schon Bauwerke, Felder, Fischereien, Jagden,

           Bienenweiden und Weiden mit geschlagenen Holz (Urkunde).

 

Das Schenkungsgebiet und das Umland der Siedler

Das Gebiet der damaligen Insel im Donaustrom bestand aus

Wasserarmen, Urwäldern und Sümpfen, und bot so manchen

flüchteten Zuflucht. Doch diese Insel wurde aber auch immer

wieder von Hochwässern und Eisstößen heimgesucht.

Stechmücken und anders Getier machten den Siedlern das

Leben zur Hölle.

 

Die Mensch und ihre Ansiedelungen in dieser Zeit

Dörfer bestanden in dieser Zeit meist aus 20 Einnzelhöfen und um

ihnen die Quellen für Nahrungsmitteln, Felder, Auwald,  für Holz

und Behausungen. Der Auwald wurde gerodet und das Land wurde

Urbar gemacht.

 

 

Die erste Ansiedelung dürfte rund um den heutigen Dorfanger

stattgefunden haben.

Nördlich dieser Siedlung entstand auf der Anhöhe die Kirche aus Holz.

 

 


1030  Besitztausch der Klöster, Probstdorf kommt in Freisinger Besitz


1031 – 1042 war Probstdorf vorübergehend im Besitz der Ungarn

 

... Radio - 4 - Viertel im ORTHER SCHLOSS ...

 

... Frau Klauser (NP-Chefin), Simone uva. Künstler, sowie Spagelobmann Gerhard Sulzmann ...

 

... Probstdorf mit dem Kinderspielplatz, nach dem Sonnenaufgang ... (Foto: Rosskopf)

 

 Zum Pfarrblatt geht´s...    ... hier ..

 Die Pfarre Probstdorf ist über www.pfarre-probstdorf.at erreichbar.

 

Ab etwa 800 spiegelt sich die bairische Besiedlung auch in den Ortsnamen wider.

Die ältesten Ortsnamen enden auf -ing und wurden mit dem Namen des

Sippenführers gebildet. Arming (Adaman), Wilding (Wialand), Zeißerding (Zeizolt),

Piesing (Puoso), Ditting (Tutto) auf der Hausruckviertler und Vocking (Fokko),

Ötzling (Etzilo), Wolfarting (Wolfhard), Jetzing (Uotzo), Hatting (Hatto) uva. auf

der Innviertler Seite weisen auf eine frühe Besiedlung des Hausrucks hin.

 

Nach über 400 Jahren endete die Herrschaft der Römer, die Besatzung verließ

Oberösterreich, die Völkerwanderungszeit begann. Im 6. Jh. entstand der Stamm

der Baiern. Neuere Theorien besagen, dass das Gebiet zwischen Inn und Enns

schon bei deren Stammbildungsprozess eine Rolle gespielt hat.

 

 

Um 900 wurde das Reich Karls des Großen durch Einfälle der Ungarn bedroht.

Diese drangen über die Enns bis in den Traungau vor. Das Gebiet östlich der

Enns geriet unter ihre Herrschaft, die Enns wurde zur Grenze Bayerns. Immer

wieder überschritten die Ungarn aber auch diese Grenze und drangen

z. B. 913 bis zum Inn vor, 943 wurde ihnen bei Wels eine Niederlage zugefügt.

955 schlug schließlich Otto der Große die Ungarn vernichtend am Lechfeld.

960 wurde östlich der Enns die Ottonische Mark an der Donau eingerichtet.

Markgraf war der Babenberger Leopold I., dieses Gebiet sollte später zum

Kernland des babenbergischen Österreichs werden.

 

Das Gebiet zwischen Inn und Enns war in verschiedene Grafschaften aufgeteilt.

Um das Jahr 1000 zerfiel aber langsam die alte Gauverfassung, adelige

Personenverbände wurden wichtiger. Zahlreiche Adelsgeschlechter,

die sich nach ihren Stammsitzen nannten, traten in dieser Zeit auf,

gründeten Ortschaften und machten das Land urbar. Die meisten

von ihnen waren den steirischen Otakaren oder den Klöstern Passau

und Bamberg lehenspflichtig. Sie fühlten sich also dem Herzogtum

Steiermark und dem Herzogtum Bayern, bzw. den deutschen

Königen, zugehörig.

 

Im späteren Oberösterreich bekamen die steirischen Otakare und die Schaunberger (Schaunburg bei Eferding) die hohe Gerichtsbarkeit. Die von den Otakaren abhängigen Adeligen besuchten die Taidinge ihrer Herren in der späteren Steiermark. So gehörten sie, auch wenn sie in Oberösterreich ansässig waren, zur Steiermark. Über den Otakaren und den Babenbergern, die in der Ottonischen Mark an der Donau regierten, stand der Herzog von Bayern, sie waren seine Lehensleute.

 

Im Jahr 996 unter dem Namen „Ostarrichi“ erstmals erwähnt, gehörte das Land zunächst als Markgrafschaft zum Herzogtum Bayern

 

Im Jahr 955 dauerten die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Magyaren und dem Ostfrankenreich bereits an die 60 Jahre. Im Vorjahr hatte sich zudem im Liudolfinischen Aufstand fast der gesamte Süden des Reiches gegen Otto erhoben, was von den Magyaren zu ihrem bisher weitesten Zug über Bayern und Belgien bis nach Nordfrankreich, zurück über Oberitalien und Kroatien genutzt wurde. Am 17. Dezember 954 hielt Otto I. im thüringischen Arnstadt einen Reichstag ab, der den Konflikt mit Liudolf mit dessen förmlicher Unterwerfung beendete. Zudem wurde Ottos Sohn Wilhelm zum Erzbischof von Mainz gewählt. Damit waren die innenpolitischen Voraussetzungen für die kommende Auseinandersetzung mit den Ungarn geschaffen. Doch damit war der Aufstand im Süden nicht beendet. Bei der Schlacht von Mühldorf am Inn im Jahre 955 wurde Pfalzgraf Arnulf getötet. Erzbischof Herold von Salzburg fiel in die Hände Herzog Heinrichs I. von Bayern und wurde auf seinen Befehl hin geblendet.[3]

Im Frühjahr 955 trafen ungarische Gesandte bei Otto ein, vorgeblich, um ihre freundschaftliche Gesinnung zu beteuern. Wahrscheinlich sollten sie aber seine Stärke nach dem Aufstand ausspionieren. Jedenfalls wurde kurz nach ihrer Abreise gemeldet, dass die Ungarn die Grenzen des Reiches überschritten hätten und den König zur Feldschlacht forderten.

 

Die Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 war der Endpunkt der Ungarneinfälle

und der größte militärische Sieg Ottos des Großen. Die ungarischen Reiter hatten seit

dem Jahr 899 mit ihren Plünderzügen weite Teile Mitteleuropas verheert. Die Schlacht

trägt den Namen der Gegend, in der die Kampfhandlungen stattgefunden haben.

Die genaue Verortung der Schlacht auf dem Lechfeld ist in Fachkreisen allerdings umstritten.

 

 

Im Jahr 996 unter dem Namen „Ostarrichi“ erstmals erwähnt, gehörte das Land zunächst

als Markgrafschaft zum Herzogtum Bayern

 

 

 


Die eingesandten Proben werden von einer Expertenjury mindestens zweimal unabhängig voneinander beurteilt, dieses Jahr wurden knapp 3.200 Proben in den Kategorien „Die goldene Birne“ und „Das goldene Stamperl“ eingesendet.

... der Herbst kommt mit gr. Schritten auf uns zu, und eine Gottesanbeterin zeigt sich wieder...

 

Dialog - 50 Jahre - Gemeindezusammenlegung

All das wurde in der ALTEN VOLKSCHULE diskutiert


Alte Tunnelsysteme in Bayern und Österreich lassen Forscher bis heute rätseln. Erdställe sind eines der letzten großen Geheimnisse des Mittelalters.

Von Simone Kapp

Veröffentlicht am 10. Feb. 2022, 09:21 MEZ, Aktualisiert am 10. Feb. 2022, 19:42 MEZ


Wann oder warum Erdställe gebaut wurden, ist ein Geheimnis, das viele Menschen in seinen Bann zieht.
Bild Dieter Ahlborn

Erdställe kommen hauptsächlich im nordöstlichen Alpenvorland vor. Allein in Bayern gibt es über 700 der unterirdischen Gangsysteme. Man findet sie aber auch am Niederrhein, in Österreich und Tschechien, sowie vereinzelt in Frankreich, Spanien, Ungarn und Irland. Doch von wem wurden sie erbaut, und wozu?

Über Jahrhunderte wurden die engen, niedrigen Tunnel auf einer Gesamtlänge von 50 Metern oder mehr in den Boden getrieben, mit engen Durchschlupfen, Stufen und Nischen versehen – und dann fast zeitgleich Ende des 13. Jahrhunderts aufgegeben. Doch wer die sogenannten Erdställe baute, welchem Zweck sie dienten und warum sie auf einen Schlag verlassen wurden, ist noch immer ein Geheimnis. „Das ist ein wahnsinnig großes archäologisches Rätsel, das noch keiner verstanden hat“, schwärmt Birgit Symader, die Vorsitzende des Arbeitskreises für Erdstallforschung e.V. im Gespräch mit NATIONAL GEOGRAPHIC.

Erklärungsversuche und Geheimnisse

Das Wort „Erdstall“ kommt aus dem Niederösterreichischen und bezeichnet keinen Stall für Vieh, sondern leitet sich von „Stelle“ oder „Stollen“ ab. Die Forschung definiert einen Erdstall durch besondere bauliche Gegebenheiten: Es gibt nur einen Eingang und es muss ein Kreisgang oder eine Engstelle - der sogenannte Schlupf - vorhanden sein. Nischen, Bänke und Stufen sind weitere Charakteristika.


Erdställe setzen sich aus verschiedenen Kammern, Gängen und Schlupfen zusammen.
Bild Bearbeitet Grafik, D. Ahlborn. Vorlage: Modell Harald Fähnrich, Der Erdstall Nr. 4, Roding 1978

Außerdem haben alle Erdställe gemeinsam, dass man ihnen bisher keinen Zweck zuordnen konnte. Erklärungsversuche gibt es trotzdem: Wurden die Erdställe zum Beispiel als Lager genutzt? Gegen diese Theorie spricht, dass in den Erdställen kaum Spuren menschlicher Nutzung gefunden wurden. Hinzu kommt, dass die Erdställe sehr schmal und niedrig und nur schwer begehbar sind.

Auch als Fluchtort kommen Erdställe nicht in Frage, da sie nur einen Eingang haben: Hätten Angreifer den Erdstall entdeckt, wären ihnen die darin versteckten Menschen hilflos ausgeliefert gewesen. Zudem ist es in Erdställen kalt. Ein wärmendes Feuer hätte den Sauerstoff in den Gängen aufgebraucht.

Einer weiteren Theorie nach dienten die Erdställe zu Zeiten der Völkerwanderung als Leergräber. Die Körper der Toten lagen weit entfernt, doch ihr Geist konnte in den Leergräbern nahe bei den Hinterbliebenen sein. Einige Forscher deuten die Erdställe als eine Art Wartesaal für Seelen. Diese Theorie stützt sich insbesondere darauf, dass sämtliche Erdställe etwa zu der Zeit aufgegeben wurden, als die Kirche begann, die Lehre vom Fegefeuer zu verbreiten.

Solange jedoch keine Belege für die eine oder andere Theorie gefunden werden, wehren sich Archäologen gegen eine voreilige Zweckbestimmung der Erdställe.

Die Anfänge liegen im Dunkeln

Wann die Erdställe gegraben wurden, ist noch nicht eindeutig geklärt. Ein Grund dafür ist, dass es bislang noch keine Methode gibt, die Verwitterung von Gestein unter der Erdoberfläche zu datieren. „Mit einer Datierung könnte man die Bauzeit genauer bestimmen, aber bislang fehlt uns diese archäologische Dokumentation“, so Birgit Symader.

Auch deshalb versucht Dieter Ahlborn von der Interessengemeinschaft Erdstallforschung eine Datierung der Erdställe in Verbindung mit der Siedlungsgeschichte: „Im Hochmittelalter erlebte Mitteleuropa eine Blütezeit. Die Bevölkerung wuchs und es wurden zahlreiche Dörfer gegründet, in denen Erdställe angelegt wurden.“ Die Dörfer und Hilfsschächte zum Bau der Erdställe sind archäologisch nachweis- und somit datierbar. „Als im Spätmittelalter die Bevölkerungszahlen durch Unruhen, Krieg und Hungersnöte zurückgingen, wurden viele Dörfer und mit ihnen die Erdställe wieder verlassen.“ Allerdings schränkt Archäologin Birgit Symader ein, dass die Hilfsschächte auch erst verschlossen worden sein könnten, als die Anlagen nicht mehr gebraucht wurden.

Tatsächlich sind die wenigen Relikte, die in den Erdställen bisher gefunden wurden, auf das Hochmittelalter bis ins späte 13. Jahrhundert zu datieren. „Die meisten Funde in Bayern stammen aus dem 11. Jahrhundert“, erklärt Dieter Ahlborn. „Insgesamt passen die Erdstalltätigkeiten in einen historischen Kontext des Hochmittelalters.“

Die Funde geben jedoch lediglich Auskunft darüber, wann die Erdställe zuletzt genutzt, aber nicht, wann und von wem sie errichtet wurden. Bislang wurden nur drei Anlagen archäologisch untersucht. Die hier geborgenen Funde erlauben eine Datierung. Bei allen bisher gefundenen Erdställen handelt es sich zudem um Fragmente, nicht um vollständige Anlagen.


Im Erdstall in Mitterschneidhart wurden zwei Mühlsteine entdeckt.
Bild Dieter Ahlborn

Bei den bisher gesicherten Funden handelt es sich beispielweise um Keramikscherben aus dem 11. Jahrhundert, die bei den Grabungen in Grasfilzing und Rabmühle geborgen wurde. In anderen Erdställen wurde außerdem Holzkohle von Kienspänen und in Einzelfällen nicht mehr identifizierbares organisches Material gefunden. Keiner der bisher untersuchten Funde konnte jedoch einer bestimmten Kultur oder spirituellen Praxis zugeordnet werden.

Auch aus diesem Grund gehen Archäolog*innen wie Birgit Symader nicht davon aus, dass die Erdställe das Werk eines bestimmten Volksstammes sind. Viel mehr hält sie die Bodenbeschaffenheit für einen entscheidenden Faktor bei der Verbreitung der Erdställe. Auch Dieter Ahlborn bekräftigt: „Die Anlagen unterscheiden sich von der Statik her – in instabileren Böden sind die Bauten breiter – aber wir finden Erdställe in den unterschiedlichsten Geologien.“ Ideale Voraussetzungen für Erdställe sind ein ausreichend fester Boden, der eine Bearbeitung mit einfachen Werkzeugen erlaubt. Dazu zählen zum Beispiel Lehm, Sandstein oder Löss, aber auch verwitterter Granit. In sehr instabilen Böden kommen Erdställe ebenso wenig vor, wie in massivem Fels.

Die Bearbeitungsspuren im Boden liefern einige der wenigen gesicherten Beweise der Erdstallforschung. An ihnen kann man etwa ablesen, aus welcher Richtung der Bau vorangetrieben wurde. Zudem erlauben sie eine ungefähre Abschätzung, wie lange der Bau gedauert hat: Ein einziger Erdstall bedeutete einen Arbeitsaufwand von mehreren Jahren, abhängig von der Bodenbeschaffenheit.

Denkmalschutz für Erdställe

Einen neu entdeckten Erdstall klammheimlich wieder zuzuschütten, davon kann Birgit Symader nur abraten: Es handelt sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldstrafen geahndet wird. „Das Strafmaß entspricht mittlerweile dem, was die archäologische Dokumentation des Erdstalls gekostet hätte“, warnt die Forscherin. Weil über die Erdställe noch so vieles im Dunkeln liegt, ist jede verschüttete Anlage ein großer Verlust.

Besonders durch Umsiedelungen und Kriege ging vielerorts das Wissen um die archäologische Bedeutung der Erdställe verloren, sodass viele Anlagen bereits verschüttet wurden. Doch Erdställe sind Bodendenkmäler und als solche meldepflichtig. Es gelten die Regelungen der einzelnen Bundesländer. In Bayern müssen neu entdeckte Erdställe an die Untere Denkmalschutzbehörde oder das Landesamt für Denkmalschutz gemeldet werden.

Zudem sollten Laien nicht auf eigene Faust in den Erdstall steigen: Die Anlagen können einsturzgefährdet sein, außerdem besteht die Gefahr, stecken zu bleiben. Auch werden so archäologisch bedeutsame Spuren zerstört, warnt Symader: „Das ist ein Bodendenkmal, das Menschen genutzt haben. Dem sollten wir mit Respekt begegnen.“


Auch die Funktion der engen Schlupfe ist nach wie vor ein Rätsel.
Bild Dieter Ahlborn

Zwerge, Teufel und Menschen

Dass die meisten Erdställe bisher im Bayerischen Wald und in der Oberpfalz gefunden wurden, hängt laut Birgit Symader hauptsächlich damit zusammen, dass hier das Wissen um ihre Existenz über Jahrhunderte mündlich überliefert wurde. Zwar hat sich im Volksglauben die Interpretation als Schrazellöcher oder Teufelslöcher erhalten, damit einhergehend jedoch auch das Bewusstsein, dass die Gänge, die vor allem unter Bauernhöfen, aber auch in der Nähe von Kirchen und Friedhöfen oder auf freiem Feld gefunden wurden, von besonderer historischer Bedeutung sind. „Ob Erdställe gefunden werden oder nicht, hängt immer von den Menschen ab“, ist die Archäologin überzeugt.

Das Bewusstsein für die kulturgeschichtliche Bedeutung der Erdställe hat sich nach Einschätzung von Birgit Symader in den letzten Jahren jedoch deutlich gebessert. Dies zeigt sich auch darin, dass den Denkmalschutzbehörden immer mehr Erdställe gemeldet werden.

Erdstallvorkommen müssen nicht auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt sein. Der wichtigste Faktor bei der Erstallforschung ist laut Birgit Symader, dass es in allen Gebieten mit hohem Erdstall-Aufkommen Menschen gab und gibt, die sich gekümmert und danach gesucht haben, die mit den Anwohnern sprachen und so ein Bewusstsein für die Einzigartigkeit der Erdställe schufen. „Ich bin mir sicher, gäbe es jemanden, der sich darum kümmert, würde das in vielen Bereichen Deutschlands anders aussehen“, so die Archäologin. „Es steht und fällt mit den Menschen.“