Dorf, Straßen, Haus Nr. & Ortsplan
PROBSTDORF - Ortsplan
Probstdorf - Straßen wichtige Infos 2020 -- per KLICK vergrößerbar
PROBSTDORF - Hausnummern
Staßennamen gibt es in Probstdorf erst seit 1986. Damals wurde eine Versammlung im Gasthaus Heeberger für alle Probstdorfer abgehalten und über Vorschläge Abgestimmt. Federführende Vorschläge für die meisten Staßen und Plätze im Ortskern, kamen von Pfarrer Dr. Josef M. Klima.
Warum hat man Straßennamen und Hausnummern neu vergeben. Man muss zurückgehen in das Jahr 1822.
Um Rekruten für das Militär auszuheben, um Steuern einzuheben, bekam jedes Haus eine Hausnummer.
In einem Angerdorf, wie Probstdorf war dies relativ einfach, man begann bei der linken, oberen Dorfeinfahrt,
mit Nummer 1, und zog die Nummerierung entlang bis ans Ende durch. Die Nummer 27, heute das Hoferhaus stand quer am unteren Dorfende, und von da ging auf der rechten Seite wieder Dorf-aufwärts -,
mit den Nummern 28 bis 56, bis zum letzten Haus (1822). Nr.56 ab 1905 das Post- und Gendameriegebäude.
Unteres Dorf um 1930
Die Häuser waren nach 1822 recht einfach zu finden. Doch von 1822 bis 1900 kamen 10 Häuser dazu, und die wurden nicht nebeneinader gebaut, sondern einige im Oberort, einige im Unterort, und manche in einer freien Gartenparzellen irgendwo zwischen den Häusern . Die Hausnummer werden aber fortlaufend vergeben, und so entsteht ein leichtes durcheinander in der Reihenfolge.
Schönauerstraße um 1980
1884 ist die Donauregulierung von Langenzersdorf bis zu Schönauer Schlitz vorgerückt , und hat damit die Hochwassergefahr für die tieferen Stellen um das alte Probstdorf, gebannt. Ab sofort war es möglich die ganze Schönauer Straße sicher zu besiedeln. War noch das erste Haus Nr. 58 (Jokelle) relativ hoch gelegen, so waren
die Nr. 73 (Kirchmayer- Schod) und Nr. 76 (Pesl) schon sehr tief gelegen und wesenlich später bebaut worden.
In den 1960er Jahren wurde dann der Fühlerstand verbaut (Häuser Böck und Weber).
Noch ein Beispiel: bei Haus Nr .76 wurde der Grund geteilt, und so ein weites Haus entstand.
Ab dann stand neben der Nr. 76 Pesl, die Nr. 100 Schmid.
Probstdorfer Häuser in Schönau.
Da die Probstdorfer Grundgrenze nahe an den Ort Schönau heran reicht, so war es in der Vergangenheit schon so, dass Probstdorfer Häuser in Schönau stand. Heute gehören 15 Häuser, in der Obere Augasse und im Walde, nach Probstdorf. Das selbe gilt für Wittau. Die Häuser von " Am Kirchenfeld und Probstdorfer Straße gehören nach Wittau.
Probstdorf wächst zuerst langsam, und ab 1974 unüberschaubar schnell.
1021 besteht schon
eine kleine
Ansiedlung
1796 --- 52 Häuser
1822 --- 56 Häuser
1920 --- 78 Häuser
1950 --- 98 Häuser
1972 --- 125 Häuser
49 Jahre später ...
2021 --- 300 Häuser
Ab 1974 entstehen Siedlungen um Probstdorf
Im Zuge der Gemeindezusammenlegung 1972, entstanden mehere große Siedlungen um Probstdorf. Zuerst im Süden Richtung Schönau, Fohlenweg und Fadenbach, dem Reiterweg und dem Kopperlweg. Dann im Osten, über die Bundesstraße, die Pfeifersiedlung. Ein wenig später wurde die Ansiedelung im Süden um den Sonnenweg l. und ll, sowie die Schwabsiedlung (60 Häuser) erweitert .
Siedlung mit den Häusern von Fohlen- und Fadenweg
Die Entstehung und vor allem die Vollendung der Siedlungen ist nicht
immer ganz genau zu datieren. Die Siedlungen entstehen :
Nach dem Baubeginn der Siedlungeb ist die Vollendung ist nicht
immer ganz genau zu datieren. Die Siedlungen entstehen :
Fohlen- und Fadenweg 1974 - 1980
Reiter- und Fohlenweg 1980 - 1995
Pfeifersiedlung 1980 - 1995 - noch nicht völlig verbaut
Sonnenweg l. und ll. 1996 - 2020 - noch nicht völlig verbaut
Günther Schwab-Weg 2010 - 2020
Straßennamen in Probstdorf
PROBSTDORF - Straßennamen & Plätze
Der Ursprung und die Herkunft der Staßen-, Wegnamen und Plätze, die auf des Jahr 1986 zurückgeht, wollen wir mit den folgenden Beschreibungen etwas mehr ins Licht rücken.
WEIHENSTEPHANSPLATZ
Die Geschichte "Probstdorf" beginnt mit der Schenkung der "Insel Sachsengang" von Kaiser Heinrich ll. an die Klosterbrüdern von Weihenstephan bei Freising, in Bayern. Obwohl die Weihestephaner nur 9 Jahre die Herren über Probstdorf waren, so waren die Namensgeber unseres Ortes. Die Brüder des Klosters Weihenstephan erfanden im Jahre 1040 das Bier, und somit sind sie die älterste Bierbrauerei der Welt. 1803 kam durch die Säkularierung das Kloster, in das königliche Staatsgut. Die Brauerei ist bis heute sehr erfolgreich. Foto: 2021
PROPST - WITTOLA STRASSE
Der landesfürstliche Pfarrer von Probstdorf, Dr. Marcus Antonius Wittola, Vertrauter der Kaiserin Maria Theresia, Übersetzer von teologischen Schriften, übersetzt aus der französischen Litaratur, war von 1774 bis zu seinem Tode im Jahre 1797 hier in Probstdorf tätig. Wittola ist auch in Probstdorf an der Südseite des rom. Langhauses vor der Kirche Begraben. Sein Grabstein wurde nach der Kirchenrenovierung im Jahre 2000, von dieser entfert und an der alten Friedhofsmauer (noch bestehend) der Nordseite angebracht. Foto: Grabstein Wittola.
JUBILÄUMSSTRASSE
"Jubiläumsstraße", wurde die untere Ortsausfahrt in Richtung Bundesstraße, schon seit 1908 genannt.
Damals stand ab der heutigen Kreuzung Hofäckerstr.- Kirschenalle, Dorfauswärts noch kein einziges Häus.
Zum 60. Regierungsjübiläum von Kaiser Franz Josef pilgerten die Probstdorfer hinaus auf die heutige Bundesstraße, wo sie dem vorbeifahrenten Kaiser zujubelten und huldigen. Außerdem wurde als Zeichen
der Verbundenheit zum Kaiserhaus, die Jubiläumslinde vor der Kirche / Kindergarten gepflanzt.
SCHÖNAUER STRASSE
Der Straßenzug Richtung Schönau wurde von 1840 bis 1968 bebaut. Hier befinden sich der Kinderspielplatz, die Sportvereinhütte und die Probstdorfer Schwemm. Foto: Rosskopf Schönauer Straße 2016
ROTHERWEG
Läuft entlang des Hauses der ehem. Bewohner Marie und Franz Rother, und führt geradewegs in die Neurisse.
Franz Rother war auch ein begnadeter Dichter, von Ihm gibts einen wertvollen Nachlass an an Schriften.
LEHENWEG
Lindenweg sollte er nach der Bürgerversammlung 1986 heißen, da der Weg gegenüber den Häusern zahlreiche, gutgewachsenen Linden stehen. Doch erfuhr man später, dass es in der Großgemeinde schon einen Lindenweg gibt, also wurde der "Lehenweg" daraus. Lehen erinnert an die Zeit als die Bauern ihr Land noch vom Gutsherrn lehen mußten. Dieser Weg führt ohne zweifel zu den Probstdorfer Lehen. Foto: Lehenweg 1987
SCHULGASSE
Die Schulgasse läuft entlang der Schule (Schullucke) und des ehem. Schulgarten, wo seit 1968 die Aufbahrungs-halle steht. Diese Gasse wurde auch die Breinreichlucke genannt, nach dem "alten Hausbesitzer" auf der gegenüberliegenden Seite. Von Probstdorf nach Oberhausen ist dies der kürzeste Weg für Radfahrer und Fußgänger. Hier erreichen Sie nach ca 1,5 Km das "Rote Kreuz" und ein wenig später das Schloss Sachengang in Oberhausen, und weiter kommt man nach Mühlleiten und in die Lobau.
PROMENADE
Die Promenade ist der Längste Weg im Dorf, er beginnt im Oberort, gegenüber des alten Postgebäudes lauft die Gangllucke hinunter, und läuft hinter den Gärten, neben den Hallen und dem Friedhof entlang. Weiter neben dem Fußballplatz, und endet an der Ecke des neuem FF-Haus.
(Bis zum Sept. 2022 ging die Promenade noch weiter, bis zum Ederkreuz in die Schönauer Straße mündete,
jetzt Josef Hotzy-Weg).
Die mittlere Promenade war fürher durchgehend mit Lindenbäumen gesäumt. Den "letzten Gang", mit unseren lieben Verstorbenen auf dem Friedhof, konnte man im kühlen Schatten, zwischen den Lindenbäumen gehen. Heute klaft eine große, BETON-Lücke ohne Linden dazwischen auf.
Foto: Blick von der Promenade auf die Kirche.
JOSEF HOTZY - WEG
Zur Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses (Sept. 2022) wurde auch der Straßenzug um das neue Feuerwehrhaus benannt. Josef Hotzy-Weg, - die neue Straße (Weg) beginnt ab der Kreuzung Schönauer Str. - Fohlenweg, in Richtung Markuskapelle zur Promenade, umschließt das Feuerwehrhaus und das letzte Stück der ehem. Promenade bis zum Punkt Ederkreuz-Schönauer Straße.
HOFÄCKERSTASSE
Hofäckerstraße - Die Bauernhäuser im Ortskern, hatten hinter ihren Höfen ein kleines Feld /Acker.
Die Hofäckerstraße trennt geradewegs die Höfe und von deren Äcker.
Bei der Namensgebung 1986 war auch der Name Ferry Wilhelm Gebauer Weg oder auch Gebauerweg zur Abstimmung gekommen, - fiel aber durch. Damals gab es noch ein paar Feinselligkeiten gegeüber der
Fam. Gebauers, insbesondere dem Künstler Ferry. Ferry Wilhelm Gebauer geb. 1901 in Probstdorf.
Er war der selbsternannte Dichterkomponist und Marschkönig, und liegt heute in einem Ehrengrab der
Gemeinde Wien, am Zentralfriedhof.
KIRSCHENALLEE
Die Kirschenallee war in der Vergangenheit ein wichtiger Nahrungsversorger für die Probstdorfer. Die Kirschen wurden eingekocht, und als Kirschenkompott oder zu Marmelade verarbeitet. Ein Vorrat für die Zeit, wo´s nichts mehr aus dem Garten zu ernten gab.
Die lange, prächtige Allee umfasste mehr als 100 Bäume, diese wurden von der Gemeinde mit Kalk nummeriert und jeder im Dorf konnte sich für die Kirschenernte einen Baum für eine Kirschensaison kaufen (liesen).
Foto: Flugaufnahme um 1954
MÜHLWEG
Der Mühlweg ein kurzes Stück Weg hinter der ehem. Pfeifermühle und der zweite Teil geht von der B3 bis zur Hofäckerstraße.
Doch vor der Namensgebung des "Mühlweg" wurde der Feldweg von der Jubiläumsstraße in Richtung LOB - Franzensdorf als "Mühlweg" bezeichnet, und wird im Sprachgebrauch auch heute noch so genannt.
SAATZUCHTSTRASSE
Die Saatzuchtstraße ist die Bundesstraße B3 (ehem. Bezeichnung "Hauptstraße") außerhalb von Probstdorf.
Von Wittau kommend, geht die Probstdorfer Straße, kurz nach dem Beginn von Probstdorf, gleitend in die Saatzuchtstraße über.
Warum zwei Namen bei einer Straße? ... die KG-Grenze von Wittau, geht bis ins Dorf Probstdorf herein,
und ab dem dritten Haus beginnt Probstdorf heißt die B3, Saatzuchtstraße.
Die Saatzucht findet sich von Wien kommend, erst nach 1,5 km, weit außerhalb des Dorfes. Foto: Rosskopf
FADENWEG
Der Fadenweg ist die zweite Quergasse, der ersten Siedlung von 1974, er beginnt bei der Kirschenallee und mündet in die Schönauer Straße. Der Fadenweg liegt im Norden des Fadenfeldes. Die Faden / der Fadenbach ist ein Nebenarm des alten Donaulaufes und wurde mit der Donauregulierung um 1880 vom System Donau abgetrennt.
FOHLENWEG - REITERWEG - KOPPELWEG
Drei Wege, die alle mit (jungen) Pferden (Rößern) zu tun haben. Tatsache ist, dass gegenüber der Schwemme ein Fühlerstand war, ein Koppel für Jungetiere. Dieser Fohlenstand (Fühlerstand), liegt heute auf den Gründstücken der Schönauerstr. Nr. 15 und 17. Foto : Plan von 1911, für den Ausbau einer Koppel von 110m länge
für Jungvieh wie Fohlen und Jungstiere.
PFEIFERSIEDLUNG
Die Pfeifersiedlung wurde in der Zeit von 1980 - 1995 erbaut - doch ist noch nicht alles verbaut. Der Namensgeber war Markus Peifer, der Besitzer der Pfeifermühle und der Grundstücke der Pfeifersiedlung.
SONNENWEG
Der Sonnenweg ist der einzige Weg (Straße) in Probstdorf, der keinen Bezug zu seinen Namen ergibt.
GÜNTHER SCHWAB - WEG
Ein Blick dorthin, wo heute die Häuser des Günther Schwab - Weges stehen. Im Vordergrund die Tiefe des Weisswassergabens der in den 1960er Jahren noch Wasser führte. Die Namensgebung "Günther Schwab-Weg" wurde 2005 einstimmig, in einer Ortsausschußsitzung beschlossen. Günther Schwab war in der 1930er Jahren mit der Jagdaufsicht in Probstdorf betraut, stand aber auch im Zwielicht der Geschichte, dem dritten Reich sehr zugetan gewesen zu sein. Wurde nach seiner Jagd- und Forsttätigkeit zum Gegner von Kernkraft und einer der ersten Grünen (Gründer des Weltbundes zum Schutz des Lebens).
Er war nicht nur der Autor von " Der Förster vom Silberwald " (erfolgreichster Heimatfilm), sondern auch
" Wind über den Feldern " ein 278 Seiten dickes Buch über Probstdorf, erschienen 1937 und erzählt von seinem Jagddienst in seinem geliebten Niederwildrevier von Probstdorf. Ein Buch von Weite und Wind, von Menschen und Wilderen, vom Eisstoß bis zum Fadenbach, alles wird erzählt. Für Probstdorf eine ganz spannende Aufzeichnungen.
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OBERER AUWEG & IM WALDE (in Schönau)
Da die Probstdorfer Grundgrenze nahe an den Ort Schönau heran reicht, so war es in der Vergangenheit schon so, dass Schönauer Häuser auf Probstdorfer Grund standen.
Das erste Haus am Obern Auweg steht schon sehr lange und gehörte den Lehrer Semmelbauer.
Heute gehören 15 Häuser nach Probstdorf, die in der "Obere Augasse", und "im Walde" stehen.
Am Kirchenfeld (zu Wittau gehörig)
Am Kirchenfeld, ursprünglich der Kirchensteig – ein Steg (Weg) der die Wittauer nahe des Weisswassers (Donaugraben) zur Pfarrkirchen nach Probstdorf führte.
Auch die Kinder aus Wittau waren bis zum Jahre 1888 am Kirchensteig auf dem Weg zur Schule.
An der Feldwegkreuzung Pro - Wittau - Schönau stand das Wittauer Urlauberkreuz.
Das mußte 1926 der Stromleitung weichen. Um 2010 wurde die Stromleitung abgebaut, doch das Urlauberkreuz kommt nicht wieder zurück.
Nachwort
Die ungebremste Zuwanderung wurde nicht von allen Probstdorfer für gut geheißen. Vor der Aufschließung der Pfeifersiedlung, gab es sogar eine Unterschriftenaktion gegen eine weitere Ansiedelung, besonders über der die B3 hinaus, und damit hole man sich die Bundesstraße ins Dorf. Mehr als 80% der Probstdorfer hatten damals (1980), gegen diese Pläne unterschrieben.
Heute "trennt" uns die Straße das Dorf von der Pfeifersiedlung. Mit der großen Zuwanderung stieg auch die Anonymität und Probstdorf wurde zur Schlafstätte für Pendler. Besonders die Kommunikation und das Gesellschaftsleben im Dorf sind Zeugen dafür.
Beispiel steht dafür:
Der Sportverein Probstdorf hatte im Jahr 1974 - 68 Mittglieder bei 128 Häuser (davon 56 Familienmitglieder),
2020 - 70 Mitglieder (gesamt) bei 300 Häuser.
1974 hatten im Ort zwei GASTHÄUSER, zwei KAUFHÄUSER und eine BÄCKEREI offen.
2021 gibt es noch eine BÄCKEREI und und der letzte Gastwirt mußte sich ein anders Standbein (Radlertreff)
in Schönau suchen.
Kaufhaus Winkler 1991
PROBSTDORF - Karten - Grundstücke
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Probstdorf 1822 -- per KLICK vergrößerbar
Probstdorf von oben 1954 - 2004 -- per KLICK vergrößerbar
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Probstdorf, Wittau, Oberhausen und im Hintergrund Gr.-Enzersdorf und Wien (FOTO: Mai 2021)